Pluto – New Horizons – kleiner Planet mit Herz

Am 15. Juli 2015 wurden die ersten Bilder des Zwergplaneten Pluto veröffentlicht, die die Sonde „New Horizons“ aufgenommen hat.
Über neun Jahre hat es gedauert und fünf Milliarden Kilometer hat die Sonde zurückgelegt bis sie an ihrem Bestimmungsort angekommen ist.
Die ersten Bilder vom Haaresbreitevorbeiflug (12.000 km) von New Horizons an Pluto: http://apod.nasa.gov/apod/ap150715.html
Pluto ist Herrscher des Zeichens Skorpion und dem 8. Haus im Horoskop zugeordnet. Der geläufigste Begriff für das Prinzip Skorpion ist „Stirb und Werde“.
Was aber soll sterben und wieder werden? Skorpion ist der Urtyp des Lebenswandels und macht darauf aufmerksam, dass alle Materie irgendwann vergeht, damit neues entstehen kann. Jede Blume verwelkt, kompostiert und gibt damit dem neuen Wachstum Nährstoffe.
So bezeichnet Skorpion nicht den Tod, sondern den Übergang von einem bestehenden Zustand in einen verwandelten neuen.
Pluto der zugeordnete Planet gibt uns die Kraft für solche Übergänge, die jeder von uns im Leben meistern darf. Manchmal sind solche Phasen leicht, manchmal eher schwieriger. Schwierig kann es werden, wenn wir zu sehr an Sicherheiten und Gewohnheiten anhaften, auf unser Recht pochen und nicht sehen wollen, dass alles grundsätzlich dem Wandel unterliegt, auch wir selbst.
Pluto ist Symbol für etwas, dass nicht in unserer Macht steht, wie zum Beispiel unser Todeszeitpunkt oder Naturkatastrophen, die wir nicht beeinflussen können.
Er weist aber auch daraufhin, dass neues Leben geplant ist und dass es weiter geht. Es gibt keinen Stillstand, wenn der Mensch auf die Regerationsfähigkeit der Natur vertraut.
Wandel der Persönlichkeit
Auf der Ebene der Persönlichkeit will das „Stirb und Werde-Prinzip“, dass wir alles, was nicht zu uns gehört, was wir nicht wirklich sind, ausmerzen, loslassen und somit unserem wahren menschlichen Kern näher kommen, der die Liebe ist. Alle Schein-Ich-Formen sollen sterben, damit wir nicht am Falschen anhaften, wie zum Beispiel Geld und Besitz. Alles Materielle müssen wir zurücklassen, wenn wir sterben, das was wir aber an geistigem und seelischem Besitz in uns angesammelt haben, das geht mit und steht uns ewig zur Verfügung.
Alles worauf wir mit aller Macht pochen, ob das nun Sichtweisen, Besitzansprüche in Partnerschaften oder fixierte Vorstellungen, wie etwas zu sein hat, sind und dafür womöglich noch sehr vieles aufs Spiel setzen, ist eine Auswirkung von Pluto. Wenn wir uns in etwas komplett verrennen, nur noch schwarz und weiß sehen und alles was uns unsere Einstellung „wegnehmen“ will am liebsten zerstören würden, dann sollten wir tief in uns gehen und herausfinden, was da solche Macht über uns hat.
Tiefste Ängste, die sich anfühlen als ob wir sterben müssten sind ebenfalls ein Hinweis darauf, dass da etwas in uns unerlöst ist.
Vertrauen
Pluto will, dass wir Vertrauen fassen, vor allem das Vertrauen, dass wir aus eigener Substanz etwas erschaffen können, dass unser Leben sichert und das es eine höhere Macht gibt, die immer für uns sorgt. Und er will, dass wir als Menschheit zusammen wachsen, nichts Andersartiges ausgrenzen und mit den Schätzen von Mutter Erde sorgsam umgehen, damit für alle gesorgt ist.
Dabei ist es notwendig, das Geben und Nehmen, Zerstörung und Wiederaufbau und die Verantwortung für uns und für andere im Gleichgewicht sind. Würde jeder Einzelne von uns darauf achten, dass er verantwortungsvoll mit sich, der Umwelt und den Mitmenschen umgeht, dann könnte es keinen geben, der es nicht tut! Wie oft handeln die Menschen aus Eigennutz!?
Plutos Antrieb ist die Vervollkommnung des Seins, schreiben Bruno und Louise Huber in ihrem Buch „Planeten als Funktionsorgane“. Pluto fragt auf der mentalen Stufe nicht nach persönlicher Macht, sondern nach Perfektion. Er ist das Bild des Höheren Selbst, dass alles losgelassen hat, was uns vom Göttlichen trennt. Es geht nicht um eine Perfektion im weltlichen Sinne, sondern um die Perfektion hin zum Ursprung des Lebens, zu Gott oder wie immer man es nennen will!
Bessere Welt
Die Vision einer besseren Welt, einer besseren Menschheit kommt von Pluto, dafür löscht er, durch seine verwandelnde Kraft, alles aus, was sich dem entfaltenden Leben in den Weg stellt. Er dient als Leitbild, als Ideal.
Für den Einzelnen bedeutet das eine Umgestaltung des Charakters verbunden mit einer grundlegenden Änderung der Lebenseinstellung und-motivation.
Alles Ungute, alles was nicht der gesunden Substanz dient, soll ausgelöscht werden und das fängt mit den Gedanken an. Damit ist auch das gemeint, was wir über uns selbst oder über unsere Nächsten denken. Im Denken fängt alles an! Verändere ich mich, dann verändert sich die Umwelt!
Es gibt eine indianische Weisheit die sagt: „Wenn das Pferd tot ist, steig ab!“, das passt sehr gut zu skorpionischen Ereignissen.
Man kann gerne auf totgelaufenen, überholten Dingen beharren, sie vielleicht noch mit aller Macht versuchen am Leben zu halten, aber früher oder später geht man selbst daran kaputt, es hat einfach keinen Sinn mehr! Nun heißt es Selbstverantwortung übernehmen, die eigenen Versäumnisse eingestehen, sich auf das besinnen, was man wirklich braucht und will, aus den Fehlern lernen und von vorne anfangen.
Bilder von Pluto
Auf den Bildern der Sonde „New Horizons“ ist ein Herz auf der Oberfläche von Pluto zu sehen.
Das symbolisiert, dass das Ideal der Vervollkommnung die Liebe ist. Im Horoskop der größten Annäherung an Pluto steht der Aszendent in Löwe, in dem auch Jupiter und Venus stehen.
Große (Jupiter) Liebe (Venus) und Herzlichkeit (Löwe) wollen geboren werden (Aszendent).
Saturn steht im Skorpion im 4. Haus. Saturn manifestiert und macht Pluto für das Volk (4. Haus) sichtbar. Saturn ist rückläufig, was ein Aufruf sein könnte, dass wir uns wieder mehr rückbesinnen sollten, auf das was wirklich zählt. Die Planetenballung im Krebs zeigt Mitgefühl, Fürsorge füreinander und unseren seelischen Ursprung an. Der Mensch hat auch ein Innenleben und ist nicht nur Fleisch und Knochen!
Uranus im Widder steht in Haus 9, ein Symbol für das technische Flugobjekt (Uranus), dass sich Neuland erobert (Widder) um unseren Horizont zu erweitern (9.Haus), wie der Name „New Horizon“ ja schon aussagt.
Pluto steht in Opposition zu den vier Planeten im Krebs im 11. und 12. Haus.
Es sieht so aus als wolle er sagen: „Wenn ihr eure Heimat (Krebs) behalten wollt, dann müsst ihr Verkrustungen (Steinbock) und Machtspiele (Pluto) auflösen und euch auf eure geistig-spirituelle Herkunft (11. und 12. Haus) besinnen. Fasst euch ein Herz (Löwe) schaut über den Tellerrand und denkt um (9. Haus), verbindet euch mit dem Universum, verpflichtet euch der Nächstenliebe (Neptun im 8. Haus) und vertraut auf das Gute!“
Hoffen wir das Beste!
Bruno Huber
Bruno Huber der Begründer der Huber-Astrologie hat darüber 1989 einen Artikel geschrieben:

Pluto — ein Chaot?
von Bruno Huber, Astrolog Nr. 46 vom 18. Februar 1989
Plutos Bahn um die Sonne ist „chaotisch“, sagen die Astronomen. Er fügt sich nicht lückenlos in die Ordnung des Sonnensystems ein und ist deshalb über größere Zeiten unberechenbar.
Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben zwei Astronomen (Sussman und Wisdom) mit einem Großraum Computer in dem zehn Rechner zusammengeschaltet wurden, einen Großrechenversuch durchgeführt. Auf der Basis der seit der Entdeckung des Pluto 1930 gemachten Bahnmessungen ließen sie die Bewegungen der fünf äußeren Planeten über 845 Millionen Jahre (!) durchrechnen. Sie fanden dabei heraus, dass Pluto — vor allem wegen seiner Gravitationsresonanzen mit Neptun — eine sich immer wieder verändernde Bahn zeigt, die letztlich unberechenbar ist.
Der Begriff „chaotische Bahn“, wie er in der Fachsprache verwendet wird, heißt natürlich nicht, dass Pluto völlig wider alle Regeln willkürlich durch den Raum irre. Keines der bekannten Naturgesetze wird von ihm verletzt. Es bedeutet aber, dass kleinste Störungen, die wir nicht berechnen können oder die uns als Schwerkraftfaktoren nicht bekannt sind (wie zum Beispiel Kleinstkörper, die von außerhalb oder innerhalb des Planetensystems in Plutos Nähe kommen), ihn in seiner Bahn zwar momentan nur wenig beirren, auf längere Sicht aber in eine völlig neue Bahn ablenken können. Kleine Ursache also, aber große Wirkung. Das hat Pluto mit etlichen Kleinplaneten (Asteroiden) und mit periodischen Kometen gemeinsam. Auch sie laufen auf „chaotischen Bahnen“.
Schon bei der Erstellung der Rechenprogramme zeigte sich die große Abhängigkeit der beiden Planeten Neptun und Pluto voneinander. Es mussten zur Plutoberechnung insgesamt fünf Bahnverzerrungen allein für die Resonanz mit Neptun einbezogen werden (Störrechnungen).
Der Versuch sollte verschiedene Fragen über den noch immer nicht genügend verstandenen Pluto beantworten. Unter anderem wollte man wissen woher er kommt — ob er zum Beispiel a) irgendwann von außen ins Sonnensystem eingedrungen sei oder b) vielleicht ursprünglich ein Trabant (Mond) des Neptun gewesen sei, der sich verselbständigt habe. Die Trabantentheorie (b), die lange unter Astronomen die bevorzugte Erklärung war, die aber durch die Entdeckung des Plutomondes Charon ins Wanken geriet, konnte durch die Berechnungen gültig widerlegt werden. Die Transgressionstheorie (das von außen Eindringen) hingegen bleibt weiter eine Erklärungsmöglichkeit für die seltsame Bahn Plutos.
Eine neue und wahrscheinlichere Erklärung wird aber jetzt von Wisdom postuliert: Pluto könnte bei der Entstehung des Sonnensystems vor etwa fünf Milliarden Jahren wie andere kleine Körper (er ist nur halb so groß wie unser Mond) an den äußeren Rand des Sonnensystems „verdrängt“ worden sein. Er wäre dort in eine Schwerefeld-Resonanz mit Neptun gekommen (die ja heute noch weitestgehend sein Bewegungsverhalten bestimmt) und so nicht dem Sonnensystem verlorengegangen, wie das wahrscheinlich für viele im Schöpfungsprozess entstandene kleine Körper der Fall gewesen sein muss.
Diese neue Theorie hat einen hohen Wahrscheinlichkeitswert, obschon sie gerade wegen der chaotischen Bahn Plutos nicht endgültig bewiesen werden kann. Es könnte zum Beispiel nach diesen neuen Berechnungen, auf Grund der unendlich vielen, möglichen Plutobahnen auch passieren, dass er eines Tages plötzlich in eine andere Bahn weiter drinnen im Sonnensystem einschwenkt. Es ist höchst unwahrscheinlich (gemäß Berechnung), dass so etwas schon in den nächsten einhundert- oder Zweihunderttausend Jahren geschieht — aber es würde dann für einige Jahrhunderte oder gar Jahrtausende in unserem vertrauten Planetensystem ein ziemliches Durcheinander entstehen, bis sich die Planeten in einer neuen Ordnung im solaren Gravitationsfeld ausbalanciert hätten.
Für uns Astrologen ergeben sich aus diesen neuen astronomischen Erkenntnissen einige interessante Hinweise für die Deutung von Pluto (den wir ja auch noch nicht so voll im Griff haben):
- Unberechenbarer Chaot
Die relativ plötzlichen Verhaltensänderungen, die Pluto zeigen kann, haben bisher in der Fachliteratur wenig Niederschlag gefunden. Auch das Chaotisch-Unberechenbare wird kaum richtig in Betracht gezogen. Es sei denn, dass die vielfach angeführte „Zerstörung“, die er hervorrufen soll diesen Wesenszug vielleicht etwas einseitig darzustellen versucht. Natürlich ruft eine plötzliche Verhaltensänderung eine Störung der bisher gewohnten Ordnung hervor. Und das wird verständlicherweise als Zerstörung empfunden, wenn man nur die äußerlichen Symptome beobachtet. Bei etwas genauerem Hinsehen und Nachdenken besteht aber Ursache für die Veränderung. Solchermaßen lässt sich wohl auch der vielverwendete, ursprünglich von Thomas Ring kreierte Begriff der Metamorphose (Gestaltwandlung) hier verstehen. Wobei man wohl auch voraussetzen muss, dass das Ganze einen Sinn habe, ein Ziel verfolge.
- Schicksalsgemeinschaft
Pluto ist — wann immer er in die heutige Bahn geraten sein mag — hier eine Schicksalsgemeinschaft mit Neptun eingegangen. Es war und ist die vielfältige Resonanz (und vielleicht auch Dissonanz) mit Neptun, die Pluto für das Sonnensystem in seiner jetzigen Bahn festhält. Zwar bildet das Schwerefeld unseres Planetensystems eine in sich geschlossene Einheit, die jedem in ihm vorhandenen Körper seinen Platz zuweist. Aber die beiden äußersten Planeten haben eine eigenartige Sonderrolle im Ganzen, indem sie die starre Ordnung etwa der Titius-Bode’schen Abstandsregel durchbrechen, die bei den übrigen Planeten eine gleichmäßige Progression des Abstandes von der Sonne bewirkt. Das ergibt für Pluto eine extrem geneigte und exzentrische Bahn, bei Neptun aber das genaue Gegenteil; er hat unter allen Planeten die konzentrischste, nämlich eine fast kreisförmige Bahn — ein echtes Kunststück!
Pluto definiere ich als das Ideal des perfekten Menschen, des Göttlichen im Menschen. Er ist der Animos, das Vater-Leitbild, das Imago des Helden, das mich nach dem Höchsten streben lässt. Neptun dagegen ist das Ideal der Liebe, das mich nach der perfekten Beziehung suchen lässt. So nah wie bei Pluto Genie und Wahnsinn stehen, so eng sind unter Menschen bei Neptun Liebe und Hass verknüpft. Das bezeugt die vielfach beobachtete Gegenwart Neptuns in Kriegskonstellationen.
Wenn wir, vereinfachend, die geistigen Prinzipien dieser beiden Planeten in je ein Wort fassen, so steht Pluto für den Willen und Neptun für die Liebe. Pluto ist durch das Reagieren auf die Gravitationsresonanz von Neptun in seine Bahn gekommen: also hat sich der Wille der Gesetzmäßigkeit der Liebe untergeordnet! Das wird in unserer heutigen Zeit noch einmal unterstrichen durch zwei Tatsachen:
1.) Pluto und Neptun laufen während etwa hundert Jahren dauernd in Sextil-Abstand zueinander, was sie in Zuneigung aneinander kettet — und
2.) Pluto läuft jetzt innerhalb der Neptunbahn, die ihrerseits vom Abstandsgesetz her, eine eigentliche Un-Bahn ist, welche es gar nicht geben dürfte! — Pluto, der „Unbotmäßige“, der mit seiner Kraft Grenzen durchbricht und uns zum Höchsten anreizt, im Auftrag und unter der Anleitung der Liebe, die ihrerseits keine Grenzen kennt…
Ist das nicht eine „Botschaft der Sterne“, die wir sehr ernst nehmen sollten in unserer Zeit? — Sind wir — um der Liebe willen — bereit, gewohnte Bahnen zu verlassen?
Liebe Grüße
Andrea Bschlangaul