Wie du mit Enttäuschungen umgehen und daran wachsen kannst: Saturn Sextil Neptun

Bist du auch schon mal voll auf den Boden der Tatsachen geknallt, weil du eine Erwartung, Hoffnung oder Vorstellung hattest, die sich als Täuschung entpuppt hat?
Kennst du das frustrierte, leere Gefühl, wenn sich ein Wunsch erfüllt und es ist überhaupt nicht so wie du es erwartet oder erhofft hast?
Gibt es einen Bereich in deinem Leben in dem dir das öfter passiert und wie gehst du mit Enttäuschungen um?

mit Enttäuschungen umgehen: Elefantenfamilie überquert einen Fluß

2019 treffen sich Saturn und Neptun in einem Sextil. Das Sextil ist eine Verbindung die Kooperation und gute Zusammenarbeit möglich macht. Ein Sextil ist zwar ein harmonischer Aspekt, hat aber doch die Aufgabe, einfallsreiche und produktive Ausdrucksmöglichkeiten für das Thema der beiden Planeten zu finden. Es ist also Einsatz gefragt.

Das Saturn/Neptun-Sextil begleitet uns das ganze Jahr. Deshalb hast du genügend Zeit gute Ideen zu finden, wie du mit den Themen Enttäuschungen, Illusionen, falsche Vorstellungen, Verantwortung, Realitätssinn usw. umgehst und sie umzusetzen. Die Zeiträume um den 31. Januar, 18. Juni und 9. November sind dabei wahrscheinlich besonders interessant, weil an diesen Tagen das Sextil exakt ist.
Hat sich bei dir in den Tagen um den 31. Januar schon ein Problem in diesen Bereichen aufgetan, dann kannst du hoffentlich nach dem du diesen Artikel gelesen hast, im Juni und November schon mit anderen Augen drauf schauen.

Enttäuscht bist du, wenn ein Wunsch, eine Erwartung oder eine Vorstellung nicht erfüllt wird. Wir Menschen können uns ja in die Zukunft denken und uns mit Phantasie und Vorstellungsvermögen ausmalen wie etwas werden wird oder sollte. Das ermöglicht uns, auf ein Ziel hinzuarbeiten, unser Leben zu verbessern und dem zu folgen, was uns im Inneren erfüllt. Leider projizieren wir manchmal etwas auf die Leinwand des Lebens, das der Realität nicht standhält. Erkennen wir, dass es nur ein Film war, den wir gesehen haben und verlassen unser Kino, lüftet sich der Schleier und die Ent-täuschung ist groß.

Hermann Meyer beschreibt in seinem Buch: „Das Grundlagenwerk der psychologischen Astrologie“ drei Typen von Projektion:

1. Die Parallelprojektion:

Damit ist die Neigung andere so zu sehen wie man sich selbst sieht gemeint.
Ich habe eine Bekannte, die mich im Auto immer wieder nervt, weil sie ständig Kommentare abgibt wie und wo ich fahren soll. Als wir darüber gesprochen haben, stellte sich heraus, dass sie laut ausspricht, was sie selbst in solchen Situationen tun würde. Sie projiziert ihre eigene Unsicherheit auf andere und glaubt helfen zu müssen. Bei ihr steht Neptun im 1. Haus (ich projiziere…) in Opposition zu Venus und Merkur im 7. Haus (…meinen Mangel an Unterstützung auf andere und sprich es aus). Leider ist ihr Problem nicht das meine und sie löst Ärgerlichkeit bei mir aus.

2. Die unbewusste Projektion:

Ist das, was Freud als den Abwehrmechanismus Projektion bezeichnet hat. Man wehrt eigene schmerzliche und unakzeptable Gefühle oder Triebe ab, indem man sie sich nicht bewusst macht, verdrängt und in anderen Menschen sieht.
Will man beispielsweise als fleißig und arbeitsam gesehen werden, verdrängt man das eigene Bedürfnis nach Faulheit und Bequemlichkeit und verurteilt alle Menschen die sich öfter eine Auszeit gönnen. Sich selbst die Erlaubnis zum Faulenzen zu geben würde das Verhältnis zu anderen deutlich entspannen.

3. Die mythische Projektion:

Diese Theorie geht auf C.G. Jung zurück und beruht auf den Archetypen. Als Archetypen bezeichnet Jung Bilder, Vorstellungen oder Ideen die in jedem Menschen, zu jeder Zeit und überall auf der Welt lebendig sind. Er geht davon aus, dass der Mensch dazu neigt, diese archetypischen Bilder aus seinem Inneren nach außen zu projizieren, wenn er sich ihrer nicht bewusst ist.
z.B: Hat eine Frau ihre eigene Durchsetzungskraft (Mars, männliches Prinzip, Archetyp Animus) in sich nicht entdeckt und nicht gut ausgebildet, projiziert sie diese Kraft auf ihren Mann und sieht in ihm einen Menschen, der für sie Konflikte löst. Würde sie selbst Konfliktfähigkeit lernen, könnte sie viel selbstständiger werden.

Findest du dich irgendwo wieder?

mit Enttäuschungen umgehen: verträumte Frau in Blumenwiese

Hat es dich erwischt und du bist enttäuscht, frustriert, wütend, fühlst dich hintergangen und haderst mit dem Schicksal, dann ziehe dich erstmal zurück.
Das Prinzip „Tierkreiszeichen Fische“ findet man im Planeten Neptun, im 12. Haus des Horoskops und natürlich im Zeichen Fische.
Das 12. Haus ist der letzte Teil des Horoskopkreises und der Bereich in dem man am weitesten vom „Leben da draußen“ weg ist. Hier hast du die Möglichkeit ganz bei dir zu sein, dich zu erholen und wieder heil zu werden.

Dann kommt das polare Prinzip der Fische zum Zuge: die Jungfrau. Das Zeichen Jungfrau steht dem Zeichen Fische gegenüber und ergänzt es. Die Stärke der Jungfrau ist die realistische Analyse, die Unterscheidungskraft und das Finden von Fehlern mithilfe ihrer Kritikfähigkeit. Das hilft dir herauszufinden was falsch gelaufen ist, was nicht in Ordnung war (bei dir und bei den anderen), die Details wahrzunehmen, die du vorher nicht gesehen hast und am richtigen Schräubchen zu drehen, damit es wieder rund läuft.

Jetzt kann dir der folgerichtige Ablauf des vierten Quadranten im Tierkreis helfen. Das Horoskop wird in vier Teile aufgeteilt die sogenannten Quadranten. Im vierten Quadranten folgen in Tierkreisrichtung die Zeichen Steinbock, Wassermann und Fische aufeinander und geben einen folgerichtigen Handlungsablauf vor:
Steinbock/Saturn: Verantwortung übernehmen
Wassermann/Uranus: Befreiung, Klarheit im Denken
Fische/Neptun: Illusionen erkennen, auflösen und Alternativen sehen

mit Enttäuschungen umgehen: junge Frau hinter Blättern

Je mehr du es schaffst Verantwortung für dich selbst und deine Hoffnungen zu übernehmen, desto reifer wirst du. Das ist das, was Saturn dir beibringen will. Gerade dort wo Neptun und das Prinzip Fische bei dir aktiv sind, ist es notwendig, dass du Struktur und einen gesunden Realitätssinn entwickelst. Träume können eben nur wahr werden, wenn sie sich realisieren lassen. 
Herausforderungen zu meistern, die mit deinem Traum zu tun haben, lassen dich wachsen und befreien dich von Projektionen, zu großen Enttäuschungen und der Abhängigkeit von anderen. Jeder Traum kostet Einsatz und Mühe und nichts kommt einfach so durch die Tür geflogen oder macht ein anderer für dich. Das sollte dir bewusst sein.

Natürlich darfst du Wünsche und Phantasien haben, aber versuche dabei herauszufinden was und wieviel davon du wirklich haben willst und welchen Einsatz es dir wert ist. Es kann auch schön und motivierend sein, ein Ideal vor Augen zu haben, das nie erreicht wird. Es kann dein Antrieb sein, dich dorthin zu bewegen, aber in dem Bewusstsein, dass du auf dem Weg bist.
So kann ein David Garrett als Vorbild dienen, damit das Geige üben Spaß macht. Die realistische Einschätzung des eigenen Talents und der eigenen Einsatzbereitschaft erspart aber die Enttäuschung, wenn es mit der großen Karriere nicht klappt.

Kannst du deine Enttäuschung als Geschenk und Wegweiser für eine neue Herangehensweise sehen, setzt das ein enormes Wachstumspotential frei.  Die genaue Analyse der Situation hilft dir, dich selbst besser zu verstehen. Sie zeigt dir, wo du noch besser werden kannst und wo du vielleicht noch zu ängstlich bist und dich vor der Verantwortung fürchtest. Hinter der Täuschung verbirgt sich ja ein Teil von dir, den du nach außen projizierst. Integrierst du den in den Werkzeugkasten deiner Fähigkeiten, kannst du ein neues Werkzeug benutzen, dass du mit Sicherheit immer wieder gut gebrauchen kannst!
Achte mal darauf, was du an anderen anhimmelst, ablehnst oder kritisierst. Hat es etwa doch mehr mit dir zu tun als dir bewusst ist?

mit Enttäuschungen umgehen: Frau steht auf einer Brücke
mit Enttäuschungen umgehen: Horoskopgrafik

Hinter diesem Horoskop steckt eine Frau, die leider den Alkohol (Neptun) als Ausweg genutzt hat.
Der Mond steht in Konjunktion zu Neptun im Zeichen Jungfrau und im 6. Haus. Das zeigt, dass sie eine sehr empfindsame, ängstliche und überangepasste Seite in sich hat. Diese Frau hört die Flöhe husten, will alles richtig machen und reagiert hochsensibel auf Kritik.

Die Mond/Neptun-Konjunktion steht in Spannung zu einer Venus/Jupiter- Konjunktion im Zeichen Schütze im 8. Haus. Das ist eine Konstellation die nach Erweiterung, Ausdehnung und Freiheit sucht. Das Sextil zu Merkur im Wassermann unterstreicht diese Tendenz noch. Außerdem steht zusätzlich Mars im freiheitsliebenden Wassermann und der ist auch noch schwach mit dem Ausbruchplaneten Uranus im 1. Haus verbunden. Der angepasste, ängstliche Anteil steht also im Konflikt mit dem Wunsch sich Freiheiten und Freiräume zu erobern.

An der Venus/Jupiter-Konj. kann man auch einen moralischen, religiösen Anspruch erkennen, der im 8. Haus zum Status wird, dem man sich unterwerfen muss.
Über den Tabubereich (8. Haus) herrscht Skorpion, das heißt, dass die Sexualität und ein Leben als freizügige Frau (Jupiter/Venus) nicht erlaubt ist. Die moralische Keule schlägt zu und alles was nicht keusch, rein und jungfräulich ist (Konstellationen im 6. Haus) wird schwer verurteilt.

Diese Frau hatte eine sehr dominante Mutter die als Kriegswitwe nur diese eine Tochter hatte. Sie lehnte den Ehemann der Frau ab und beschimpfte sie schon mal als Hure. Die Mutter hat die Stelle des Familienoberhaupts eingenommen, deshalb sehe ich sie auch in der Sonne (Vater). Die Sonne steht im Steinbock im 10. Haus, was die Dominanz und die herrische Art widerspiegelt. Das was die Mutter sagt ist Gesetz!

Die Steinbocksonne sagt aus, dass die Horoskopeignerin in ihrer Wesensart zu Schuldgefühlen, einem großen Verantwortungsgefühl und Mangelbewusstsein neigt. Die Mutter hat leichtes Spiel mit ihren Befehlen und strengen Anweisungen, wenn die Anpassungsbereitschaft der Tochter mit dem moralischen Anspruch und den Schuldgefühlen angetriggert wird.

Diesem Cocktail aus Ängstlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und religiös-moralischem Bravsein, dass zusätzlich dem freiheitsliebenden Anteil keine Chance lässt, konnte die Tochter leider kein unbeugsames Selbstbewusstsein (Steinbocksonne) und keinen Freiheitskampf (Mars im Wassermann, Uranus im 1. Haus) entgegensetzen und griff zur Flasche (Mond/Neptun) um dem grauen Alltag (6. Haus, Jungfrau) zu entfliehen.

Sie projizierte außerdem ihre Selbstbestimmung (Sonne) und ihre Konfliktbereitschaft auf ihren Mann und zettelte im angetrunkenen Zustand Streit an, bei dem sie ihm vorwarf er unterstütze sie nicht im Kampf gegen die Mutter.
Ihr Ehemann entspricht dabei genau ihrem Mars im Horoskop. Mars steht in Wassermann an der Spitze des 12. Hauses. Er distanzierte sich, indem er sich in verschiedenen Vereinen (Wassermann) engagierte, war nicht anwesend und schaute weg (12. Haus).

Der Mondknoten steht im 10. Haus im Zeichen Steinbock. Wäre sie ihrer Mondknotenaufgabe gefolgt, hätte sie sich ein starkes Rückgrat (Steinbock, 10. Haus) aneignen können. Sie hätte sich abnabeln und ihre Schuldgefühle ablegen können. Daraus wäre die Möglichkeit entstanden, das sie eine gesunde Härte und Grenze gegenüber ihrer Mutter entwickelt. Die Projektion der Durchsetzung auf ihren Mann und die Flucht in den Alkohol hätten sich erübrigt.

Das Fernziel der Mondknotenaufgabe ist der Aszendent. Der Aszendent steht im Widder, ein Zeichen, das mit einem gesunden Egoismus und einem guten Maß an Durchsetzungskraft ausgestattet ist. Wieviel Power hätte sie sich erarbeiten können, wenn sie mutiger und konsequenter die Schranken der Unterwerfung durchbrochen und ihre Projektionen zurückgenommen hätte!

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Hier gibt es noch einige Beispiele für das Saturn/Neptun-Sextil: Wie sich das Saturn/Neptun-Sextil zeigen kann


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