Sternzeichen Fische – Auflösung, Erlösung oder Weltflucht?

Seit 18. Februar steht die Sonne im Sternzeichen Fische.
Neptun, der dem Fische-Zeichen zugeordnete Planet, steht schon seit Februar 2012 ebenfalls in Fische und betont dieses Prinzip dadurch.
Das Fische-Neptun-Prinzip ist schwer greifbar, oft subtil und undurchschaubar, was schon in seiner Natur angelegt ist. Es ist eine sehr feine, auflösende, kaum wahrnehmbare Energie, die vielleicht auch deshalb oft Angst machen kann.
Fische führt hinter das Offensichtliche und erschließt eine Welt außerhalb der abgrenzbaren, sichtbaren, die wir einordnen und verstehen können.
Genau deshalb ist diese Energie für viele (wenn nicht für uns alle) nicht zu fassen und zu erfassen und ihre Existenz wird oft geleugnet.
Genau deshalb erliegt jeder von uns auch so mancher Illusion und hält Dinge für wahr, die seiner eigenen Fantasie entspringen.
Genau deshalb projizieren wir vieles, was unserem eigenen inneren subtilen Vorstellungsvermögen entspringt in die Welt, in andere und wohin auch immer, hinein.
Traumpartner oder Illusion?
Der Traummann oder die Traumfrau, zum Beispiel, die in der Vorstellung existieren und das Paradies auf Erden versprechen, wird in einen Menschen hineinprojiziert. Er wird nur noch so gesehen, wie es dem eigenen Inneren entspringt und, im wahrsten Sinne des Wortes, angehimmelt. Erfüllt er irgendwann diese Erwartungen nicht mehr und es folgt die not-wendige Enttäuschung, fällt man aus allen Wolken und landet auf der Erde. Erkennt man seine eigene Täuschung und Projektion nicht, dann wird der andere schnell verurteilt und als Lügner und Betrüger abgestempelt.
Das eigentliche Ziel der Enttäuschung ist aber die Überprüfung der eigenen Illusionen und Vorstellungen mit der Wirklichkeit.
Ein Beispiel:
Ein Mann mit einem Saturn in Fische (in der Huber-Astrologie steht Saturn für die Mutter) und Neptun in weiter Konjunktion mit der Sonne nahe am DC (dem Du-Punkt im Horoskop) ist mit einer Mutter groß geworden die trank (Fische: Sucht und Weltflucht). Der Vater war viel unterwegs und in den unterschiedlichsten Vereinen ehrenamtlich tätig. Im Haushalt lebte noch die Großmutter (die Mutter der Mutter) die er als sehr dominant empfand. Durch die Trinkerei vernachlässigte die Mutter den Haushalt und es war dem Mann, vor allem als Jugendlicher, peinlich jemanden nach Hause mit zu nehmen.
In der Astrologie stehen sich immer zwei Zeichen auf einer Achse gegenüber, die sich ergänzen und zusammenhängen. Dem Fische-Zeichen steht die Jungfrau gegenüber, die für Ordnung, das Alltagsgeschehen und die täglichen Pflichten steht. Wird das Fische-Neptun-Prinzip überbetont, dann wird das Jungfrau-Prinzip vernachlässigt. Durch Sucht, Träumerei, Weltflucht usw. wird z. B. die Haushaltspflicht vernachlässigt und es entsteht Chaos, was wiederum dem Fische-Prinzip zugeordnet wird.
So entstand in diesem Mann das Bild, von der überforderten Frau, die alleine ist (Vater war viel unterwegs), von den anderen dominiert wird (Großmutter), sich nicht wehren kann und Hilfe braucht. Er übernahm die Rolle des Helfers und des Verantwortlichen und verrichtete Hausarbeit. Später projizierte er dieses Frauenbild in seine Ehefrau hinein, übernahm alle Verantwortung im gemeinsamen Haushalt, kümmerte sich um alles und machte sozusagen seine Frau durch sein Verhalten zu genau dieser hilflosen Frau, die seinem Bild entsprach.
Er hatte Angst loszulassen und auf den Fluss des Lebens zu vertrauen. Er hatte einfach nicht die Sicherheit in sich, dass das Leben seinen Gang geht, ohne dass er eingreift und die Dinge regelt. Er lebte seinen Saturn (Verantwortung, Regeln) in Fische als Angst vor dem Chaos (Fische) und als grenzenloses (Fische) Verantwortungsgefühl (Saturn).
Die Ent-täuschung, dass er eine Frau geheiratet hatte, die selbstverantwortlich und selbstbestimmt leben will, soll ihm seine Illusion bewusst machen, dazu ist es nötig, dass er den Schleier lüftet und der Realität ins Auge schaut. Das bedeutet, dass er sein bisheriges Selbstbild des Retters und Helfers (Sonne-Neptun-Konjunktion) auflösen muss, was verständlicherweise nicht leicht ist, aber die einzige Möglichkeit ist, zu sich selbst zurückzufinden.
Gelassenenheit und Unterscheidung
Der Gelassenheitsspruch der Anonymen Alkoholiker ist eine sehr gute Ausdrucksweise des Fische-Neptun-Prinzips:
„Gott gebe mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
(die Unterscheidung ist dem Jungfrau-Prinzip zugeordnet und bringt hier wieder die Ergänzung durch die Achsenthematik mit hinein)
Für den Mann in unserem Beispiel bedeutet dass , dass er die Vergangenheit und seine Familiengeschichte nicht ändern kann. Er kann sich noch so sehr um seine Frau und seine Familie kümmern, damit rettet er seine Mutter nicht vor dem Alkohol. Er hat nur die Möglichkeit alles loszulassen, es einer höheren Macht zu überlassen, das in Ordnung zu bringen und sich um die Realität zu kümmern.
Die Anonymen Alkoholiker verstehen Gott nicht als etwas Bestimmtes oder fest vorgegebenes. Sie betonen, dass jeder sich darunter vorstellen kann was sich für ihn stimmig anfühlt, indem sie in ihren 12 Schritten sagen: „Gott- wie wir ihn verstehen“ oder auch von einer „Macht, die größer ist als wir selbst“ sprechen.
„Eine Macht größer als wir selbst“
Diese „Macht, die größer ist als wir selbst“ ist das Prinzip des Fische-Zeichens. Es ist eine Energie, der wir uns anvertrauen können, wenn wir nicht mehr weiter kommen und die uns das Vertrauen gibt, dass irgendetwas da draußen weiß, was zu tun ist. Das entbindet uns nicht von unseren Aufgaben und Anforderungen des Alltags. Es darf nicht in Weltflucht und dem Glauben, dass diese Macht alles für uns tut und regelt enden. Es ist eher das Gefühl getragen zu sein, um mit dem Leben und der manchmal harten Realität klar zu kommen und nicht, vor ihr wegzulaufen. Dieses Vertrauen, wenn wir es finden, gibt uns Kraft und führt uns durchs Leben.
Diese Energie macht uns bewusst, dass wir vieles nicht verstehen und erfassen können. Sie zeigt uns immer wieder, dass wir nicht alles im Griff haben und nicht alles kontrollieren können, das ist eine schwierige Vorstellung, die tatsächlich viel Angst machen kann. Aber genau für die Überwindung dieser Angst ist sie da, diese Energie, die nicht sichtbar und nicht greifbar ist und auf die wir trotzdem vertrauen sollen und können um erlöst zu werden.
Dann sind wir bei Spiritualität angekommen. Beim vertrauensvollen Leben im Alltag, das uns ermöglicht loszulassen, wenn es nötig ist und trotzdem nicht am Leben zu verzweifeln.
Dazu der dritte Schritt der Anonymen Alkoholiker:
„Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes – wie wir ihn verstanden – anzuvertrauen.“
Bis dahin ist es ein Weg, der nicht immer leicht ist und der gegangen werden muss um ihn zu verstehen. Nur so kann man die Fische-Energie erleben, ob man sie dann auch erklären kann steht auf einem anderen Blatt! 😉
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