Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische

Die Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische:
Frieden oder Täuschung?

Ich sehe was, was du nicht siehst!

Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische

Am 12. April um 16.42 Uhr treffen Jupiter und Neptun im Zeichen Fische aufeinander.
Diese Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische wird oft als Heilsbringer, Erlösungsaspekt und als eine Konstellation von „alles wird gut“ beschrieben.

Ist das wirklich so?

Wird alles gut, nur weil jetzt der große Heiler Neptun mit dem Glücksritter Jupiter im erlösenden Zeichen Fische ein Stelldichein hat?
Gerade dieses Planeten-Treffen in Fische hat das Potential genau das zu glauben und sich hinzusetzen und alles laufen zu lassen, weil es ja eh gut wird.
Natürlich wäre es schön, wenn die Dinge einfach mal gut werden würden, ohne dass wir uns anstrengen müssen.
Natürlich wäre es schön, wenn wir nach zwei Jahren Anspannung, Angst und Pandemie einfach mal loslassen könnten und uns keine Gedanken machen müssten, was das für Folgen haben kann.
Und selbstverständlich wollen wir alle, dass der Krieg einfach aufhört, sich alle wieder versöhnen und ein gutes Miteinander möglich ist.

Aber kann das wirklich von selbst, einfach so, passieren?

Jupiter und Neptun als Herrscher

Neptun steht deshalb im Moment so stark, weil er in seinem eigenen Zeichen steht. Jedem Tierkreiszeichen ist ein Planet zugeordnet. Beim Zeichen Fische ist das Neptun.
Außerdem ist an der jetzigen Konjunktion von Neptun und Jupiter im Zeichen Fische besonders, dass Jupiter der sog. alte Herrscher der Fische ist.
Bevor der Planet Neptun im Jahr 1846 entdeckt wurde, war Jupiter der Herrscher des Fischezeichens.
Das heißt, dass momentan zwei Planeten in ihrem angestammten Herrschaftsbereich stehen und gut wirken können.  

Was ist Neptun für eine Fähigkeit und für ein Werkzeug?

Neptun löst auf, was verhärtet ist. Man kann sagen er zerstört durch Auflösung. Er hofft auf Erlösung und weckt die Sehnsucht nach Frieden in einer besseren Zeit. Diese Sehnsucht soll uns dazu antreiben, etwas dafür zu tun, dass es besser, friedlicher und heiler werden kann.
Im Tierkreis kommt nach dem Zeichen Fische, das Zeichen Widder. Der Widder geht los, packt an und setzt das, was vorher an Träumen und Sehnsüchten da war, in die Tat um.

Neptun auf der materiellen, körperlichen Ebene

Auf der materiellen, körperlichen Ebene wirkt Neptun grenzauflösend auf Beziehungen, die nicht mehr lebendig sind. Das zeigt sich oft in heimlichen Affären, die hinter den Kulissen eine Partnerschaft auflösen, weil Sehnsüchte ausgelebt werden, die in der festgefahrenen Beziehung nicht mehr erfüllt wurden.

Weil Neptun entgrenzend wirkt, verursacht er auf der materiellen Ebene Chaos, Verwirrung und Unsicherheit. Das passiert, weil man glaubt, dass man den bisherigen Rahmen beibehalten kann und nichts verändern will. Das ist aber nicht der Fall, wenn Neptun wirksam wird.
Er will, wie gesagt, auflösen, was sich totgelaufen hat, aber nicht gesehen werden will oder kann.
Verweigert man sich der Veränderung, wird Neptun als Werkzeug zur Flucht in eine Phantasie- oder Traumwelt genutzt.
Dann wird der untreue Ehemann immer noch als verlässlicher Partner gesehen, der einen nie und nimmer betrügt.
Oder die Frau macht sich zuhause eine Flasche auf, wenn er nicht zuhause ist, weil sie ahnt was er tut, sagt aber nichts.
Oder sie wartet auf ihn, weil sie glaubt, dass er nur erkennen muss, dass er sich in seiner Affäre getäuscht hat und wieder zu ihr zurückkommt und will weitermachen wie bisher.

Werden die eigenen Wünsche nicht erfüllt, verlaufen Hoffnungen und Vorstellungen im Sand, dann ist die Enttäuschung groß und Neptuns Scheinwelt platzt wie eine Seifenblase. Es geht eben doch nicht weiter wie bisher!

Neptun auf der Gefühlsebene

Auf der Gefühlsebene wirkt Neptun besonders stark. Die neptunische Liebe kann alles aus den Angeln heben und das Gefühl geben, dass alle materiellen Ziele, die bisher verfolgt wurden, bedeutungslos sind. Geld, Wohlstand, Besitz und was auch immer, können die Sehnsucht in einem nicht mehr stillen, man erkennt, dass da etwas anderes ist, was man sucht.
Verteufelt man dann alles Materielle, kann es soweit kommen, dass man alles aufgibt um sich einem Ideal hinzugeben. So kann soziales Engagement, eine spirituelle Praktik oder Gruppierung, ein kranker Partner usw. zur Droge werden, die genauso zerstörerisch wirkt wie Alkohol oder Heroin.

Hier ist die Gefahr besonders groß, dass man sich einer esoterischen Richtung anschließt und sich so weit von unrealistischen Glaubensinhalten beeinflussen lässt, dass man den Boden unter den Füßen verliert. Wenn man dem Wunschtraum „einfach alles ans Universum abzugeben und dann wird es von selbst in Erfüllung gehen“ zum Opfer fällt und sich eine Welt erträumt, die wie ein Schlaraffenland funktioniert, ist der Knall auf den Boden sehr hart, wenn irgendwann auf dem Konto nur noch Pleite herrscht.

Auf dieser Ebene ist auch das Helfersyndrom zuhause. Wer keine gute Ich-Wahrnehmung hat und ein eher niedriges Selbstwertgefühl mit sich rumträgt, läuft Gefahr seine Daseinsberechtigung in der Rettung von anderen zu suchen, die er von ihrem Leiden erlösen will.

Diese Menschen geben sich diesem hohen Liebesideal voll und ganz hin, geraten an schwierige oder kranke Leute, von denen sie ausgesaugt werden, denen sie aber trotzdem helfen wollen. Sie geben sich hin, wollen selbstlos dienen und verlieren sich völlig aus den Augen. Da sie kein gutes Eigenbewusstsein haben, können sie für sich selbst nichts verlangen und können schwer mit dem Helfen aufhören, weil sie dann nicht mehr wissen wer sie sind.

Jupiter/Neptun- Konjunktion in Fische

Neptun auf der mentalen Ebene

Auf der mentalen Ebene spielt das bewusste Handeln aus der Nächstenliebe heraus eine Rolle. Dazu gehört ein gefestigtes Ich-Bewusstsein, dass seine Grenzen kennt, sich selbst nicht aus den Augen verliert und von einer höheren Warte heraus mitfühlen und verstehen kann. Dieses Ich-Bewusstsein hat nichts mit Egoismus zu tun. Es hat eher mit Demut zu tun, die weiß, dass man nicht die ganze Welt retten kann, weil man eben nur ein kleines Rädchen im großen Ganzen ist.
Dann wirft es einen nicht aus der Bahn, wenn man dem alkoholsüchtigen Partner nicht helfen konnte und er den 10. Entzug wieder nicht durchgezogen hat. Nein, dann verzeiht man ihm seine Schwäche, erkennt, dass alles seine Grenzen hat (auch die bedingungslose Hilfsbereitschaft) und dass es im Endeffekt in ganz anderen Händen liegt, ob Heilung gelingt.

Bricht für den Helfer eine Welt zusammen, wenn der Kranke nicht gesund wird und ist er der Meinung, dass ER es nicht geschafft hat, dann wirkt Neptun hier nicht im erlösten Stadium. Dann wirkt Neptun auf einer Stufe, die noch von Eigennutz angetrieben wird. Dann will man eigentlich nicht selbstlos dienen, sondern sein Selbstbewusstsein aufpolieren indem man sich als erfolgreicher Helfer darstellen kann. Die Ent-täuschung, dass der Partner nicht trocken wird, obwohl man alles für ihn getan hat, ist dann die Auswirkung von Neptun, der Wunschträume hat platzen lassen, damit der Weg zu einem vernünftigen, wirksamen Umgang mit ihm möglich wird.

Was ist Jupiter für eine Fähigkeit und für ein Werkzeug?

Mit Jupiter können wir symbolisch die Welt um uns herum erkennen und Weitblick erlangen. Wir beobachten und schauen nach allen Seiten, weil wir wissen wollen wie alles aufgebaut ist.
Das menschliche Auge nimmt pausenlos Eindrücke auf und verarbeitet es zu Bildern, damit wir über uns und die Welt um uns herum „im Bilde“ sind.

Mit Jupiter können wir das Schöne, das Vollendete, das Erfreuliche erkennen und genießen. Die Fülle, die wir mit ihm entdecken können (wenn wir sie sehen!) schenkt uns Hoffnung, Vertrauen und einen positiven Ausblick auf alles Gute in der Welt. So können wir zufrieden sein und uns am Leben freuen.

Jupiter wurde in der traditionellen Astrologie der Glücksplanet genannt. Damit wir Glück haben, müssen wir aber unsere Sinne beisammenhaben und bewusst und wach in die Welt schauen. Wer schläft, nicht hinschaut oder mit halboffenen Augen in der Welt herumläuft, der nimmt Chancen, gute Gelegenheiten und das Gute an den Dingen nicht wahr.
Mit hellwachen Sinnen erkennt man seine Vor- und Nachteile, entscheidet sich für das Richtige und ergreift die Möglichkeiten die sich einem bieten. 
Nicht umsonst sagt man von erfolgreichen Menschen, dass sie im richtigen Moment am richtigen Ort sind, die richtigen Worte finden und erreichen was sie wollen.

Menschen, die Jupiter gut integriert haben, strahlen Zufriedenheit, Erfüllung und ein glückliches Lebensgefühl aus. Sie lassen begeistert das Gute und Schöne ihres Innenlebens nach außen fließen und freuen sich über alles was davon profitiert, schöner und harmonischer wird.

Hat ein Mensch Jupiter nicht gut in sich aufgenommen, sieht er im schlimmsten Fall nur seinen eigenen Vorteil, ist bequem, will, dass ihm alles in den Schoss fällt und geht davon aus, dass er der Beste ist. Er will sich nicht anstrengen, schaut nicht genau hin und denkt, es sei alles gut so wie es ist, weil alles andere Mühe kosten würde.

Benutzt er ihn zusammen mit Neptun und dem Zeichen Fische als Flucht vor der Realität, sieht er nur Gelegenheiten, wie er sich aus allem rausziehen kann, damit er seine heile Wohlstandswelt behalten kann.

Seine positive Wirkung entfaltet Jupiter, wenn er der Wahrheit dient und nicht nur das eigene, sondern auch das Wohl der anderen im Auge hat. Zusammen mit der echten Selbstlosigkeit von Neptun, ergibt sich daraus eine aufrichtige Wohltätigkeit, die vom eigenen Wohlstand abgibt ohne etwas dafür zu verlangen. Echte, ehrliche Hilfsbereitschaft, von der nicht nur geredet wird, sondern die in Taten umgesetzt wird, kann entstehen.  

Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische

Diese beiden Werkzeuge stehen jetzt in dieser Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische zusammen und müssen einen Weg finden, wie sie gemeinsam handeln können. In einer Konjunktion kann einer nicht ohne den anderen.
Wie kann das aussehen?

Wenn es Jupiter bequem haben will und nur sein eigenes Wohl im Auge hat, dann kann er mit Neptuns Hilfe alles, was ihn stören könnte ignorieren und einfach ausblenden. Ein Mensch, der das tut, bastelt sich seine eigene Sicht auf die Dinge, die nur das durchlässt, was ihm seine Ruhe nicht nehmen kann. Das kann sich teilweise sehr egoistisch zeigen.

Zum Beispiel in dem Ausspruch: „Was geht mich dieser Krieg an. Das interessiert mich nicht. Hauptsache mir geht es gut.“

Oder noch schlimmer: „Glaubst du wirklich das dort Krieg herrscht! Das sind doch nur Fake-News. Die Medien wollen uns ja nur Angst machen!“

Dann gibt es noch die Möglichkeit, sich alles schön zu reden und die schweren Dinge außen vor zu lassen. „Ach ja, das ist ja bald wieder vorbei. Den Putin nimmt doch eh keiner für voll! Das kann nicht länger dauern wie ein paar Wochen. Und die Ukrainer lassen sich das nicht gefallen. Schließlich hat David auch Goliath besiegt.“

Wenn Jupiter allerdings mit Weitblick an die Sache herangeht und Neptun als Mitgefühl und Hilfsbereitschaft dazu kommt, dann gibt es Menschen, die sich ausmalen können, was es bedeutet, wenn Bomben fallen. Dann werden Hilfsangebote auf die Beine gestellt und Freiwillige bieten großzügig ihre Hilfe an.

Der Überblick den Jupiter hat und die Einfühlsamkeit, die Neptun dazu gibt, führen bei vielen Menschen auch dazu, dass ihnen das Ausmaß und der Schaden den dieser Krieg und seine Folgen anrichtet sehr bewusst sind. Dieses Bewusstsein und das Gespür für die weitreichenden Konsequenzen können einen Menschen, der an das Gute der Menschheit glaubt, aus der Bahn werfen und enttäuschen.

Das kann sehr schmerzhaft sein und braucht dann ein großes Vertrauen, dass da draußen irgendjemand ist, der den Sinn kennt und bei dem wir gut aufgehoben sind, wenn es hier auf der Erde zu Ende geht. Der Glaube an das Gute und an eine Kraft, die die Menschheit immer wieder friedlich und gut miteinander umgehen lässt, kann mit dieser Jupiter/Neptun-Konjunktion in uns geweckt werden. Wenn sich unsere geregelten Abläufe auflösen und Chaos und Unsicherheit herrschen, bleibt oft nur noch der Glaube an etwas Höheres.  

Vorher muss wahrscheinlich die Ent-täuschung stehen, die nötig ist, damit wir erkennen, dass alle Regeln, Gesetze und tragenden Säulen, die wir aufgebaut haben, jederzeit weggeschwemmt werden können und wir immer mit höherer Gewalt rechnen müssen.

Glaube und Hoffnung

Wie hat sich die Jupiter/Neptun-Konjunktion in Fische aktuell gezeigt?

Dem Westen wurden die Augen geöffnet als sie erkennen mussten, dass Putin die Ukraine angreift, obwohl sie sich das nie vorstellen konnten. Hinter dem Schleier (Neptun) hat sich die Wahrheit (Jupiter) versteckt.

Es entsteht viel Leid (Neptun) durch den Krieg das viel Wohltätigkeit und großzügige Hilfe (Jupiter) ins Leben ruft.  

Man hört auch immer wieder, dass Putins Absichten sehr undurchsichtig (Jupiter/Neptun in Fische) sind und dass er seine eigenen Soldaten getäuscht hat (Neptun), indem er ihnen erzählt hat, sie würden auf Übungsmanöver geschickt.

Dann wird in den Medien davon gesprochen, dass man den Bildern und Informationen, die aus Russland und der Ukraine kommen nicht so ganz traut.

Es gibt allerdings auch Menschen, die die Hoffnung auf eine bessere und heilere Welt nicht aufgeben und diesen Krieg als Auslöser dafür sehen. Diese Ent-täuschung (Neptun) schafft Weitblick (Jupiter) für eine friedlichere Zukunft.

Die große Vision einer Menschheit die gut, friedlich und tolerant miteinander umgeht ist sicher der Samen, der in dieser Konjunktion steckt. Ob er aufgeht hängt von uns allen ab. Jeder einzelne Mensch sollte hinschauen, mitfühlen, mit anderen mitschwingen und sich um Heilung seiner Verletzungen bemühen. Das ist viel verlangt (Jupiter) und vielleicht auch unrealistisch (Neptun).

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt!

Sehnsüchte und Visionen können uns dazu antreiben das Unmögliche möglich zu machen.
Gibt die Vision von einer heilen Welt die Richtung vor, kann viel Gutes in die Wege geleitet werden.
Führt sie jedoch dazu, dass Leid, Belastungen und Schwierigkeiten ausgeblendet werden, dann bildet sich eine Seifenblase in der eine unrealistische Parallelwelt aufgebaut wird, in der nichts verändert wird.  

Wir dürfen uns nichts vormachen, unsere Phantasie darf nicht mit uns durchgehen, wir dürfen hoffen, helfen und für Heilung sorgen, wir sollen uns nicht blenden lassen und nicht in Scheinwelten flüchten.

Wir dürfen aber alles was uns zu viel wird, bewusst ausblenden um uns zu erholen, wir sollen aber nicht resignieren und gefühlstaub werden, wir können Enttäuschungen als Segen annehmen, die uns die Wahrheit zeigen und wir können immer wieder versuchen, das Gute und Vereinende zu sehen.

Alles Gute!
Andrea

Quelle: Bruno und Louise Huber: „Planeten als Funktionsorgane“



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