Neptun – kann er uns helfen?

Neptun – kann er uns helfen?

Neptun - kann er uns helfen?

Die letzten Wochen habe ich viel mitbekommen, was die geballte Ladung an skorpionischer Energie, die die Finsternisse am 25. Oktober und am 8. November 2022 in sich getragen haben, in Bewegung gebracht hat.
Welche Rolle spielt dabei Neptun – kann er uns helfen?

Bei vielen von uns wurden tiefe Themen wachgerüttelt, die gut behütet in der innersten Schatztruhe unseres Unbewussten geschlummert haben.
Die Sterne machen ja nichts, aber sie zeigen Räume an, in denen die Zeit reif ist für bestimmte Themen, die sich zeigen und die verarbeitet und gelöst werden wollen.
Seit Pluto im Zeichen Steinbock steht (2008) haben wir einige Krisen erlebt, die uns gezeigt haben, dass auch alteingesessene Sicherheiten, Institutionen und Sicherheitsvorkehrungen ins Wanken kommen können.
Uranus im Zeichen Stier (seit 2019) wirft unsere materiellen Sicherheiten auch ganz schön durcheinander.
„Auf wen oder was kann man sich noch verlassen?“, könnte für viele von uns eine drängende Frage sein.

Krisen können Tiefes hochholen

Zuletzt war (oder ist) unsere Gesundheit gefährdet und wir erkennen immer mehr, dass es auch chronische Belastungen (Steinbock, Saturn) gibt, die durch die Pandemie entstanden sind.
Solche einschneidenden, krisenhaften Ereignisse, haben das Potential an unseren tiefen Bedrohungserfahrungen anzudocken und den schützenden Deckel, der darüber liegt, anzuheben oder sogar wegzureißen. 

Dieser Mechanismus wird astrologisch dem Zeichen Skorpion und seinem Herrscher Pluto zugeordnet.
Da bei den Finsternissen das Zeichen Skorpion eine große Rolle gespielt hat, ist es nicht ungewöhnlich, dass sich bei vielen Menschen jetzt Ängste, Panikattacken und sonstige unangenehmen Gefühle zeigen, die man längst überwunden glaubte.

Pluto wühlt auf, was tief verborgen ist und will die Schätze heben, die sich in der Überwindung und Aufdeckung dieser Schattenthemen verbergen.
Das ist anfangs sicher nicht leicht, kann sehr viel Kraft kosten und braucht Zeit und Geduld.

Bei Menschen mit abgespeicherten sehr bedrohlichen, traumatischen Erlebnissen ist eine traumatherapeutische Begleitung notwendig. Es geht dann in erster Linie um Stabilisierung und die kann am besten mit einem kompetenten, stabilen Menschen an der Seite erreicht werden, zu dem man Vertrauen hat.
Hier kannst du dich über Trauma und alles was du darüber wissen musst informieren:
Dami Charf
Verena König
Christine Seidel

Angst und der Ausgleich durch Neptun

Das wir Menschen in einer angstbesetzten Bedrohungssituation nicht immer rational, vernünftig und angemessen reagieren können ist längst wissenschaftlich erforscht. In diesem Artikel habe ich mehr darüber geschrieben: https://www.andrea-bschlangaul.de/angst-und-panik-in-der-coronakrise/

Ich beschäftige mich selbst immer wieder ausführlich mit diesem Thema, weil ich seit meiner Kindheit mit einer Traumafolgestörung bzw. PTBS lebe.

Auch Menschen, die kein Trauma erlebt haben reagieren nicht unbedingt überlegt und logisch, wenn sie Angst haben.
Was kann man also tun, um besser mit solch angstmachenden Situationen und Krisen, die sich bedrohlich anfühlen, umgehen zu können?

Neptun – kann er uns helfen?

Ich bin ja der Meinung, dass in einem Horoskop immer ein Ausgleich, etwas Hilfreiches und Positives als Gegengewicht zu den Herausforderungen zu finden ist.
Der Kosmos lässt uns nicht alleine! ?

Bei den jetzigen harten, umwälzenden Konstellationen von Pluto im Steinbock, Uranus im Stier und dem Saturn/Uranus-Quadrat, kann das Neptun im Zeichen Fische sein. 
Er steht seit Anfang März 2010 in diesem Zeichen und kann dort seine ganze Kraft entfalten, da das Zeichen Fische sein Heimatzeichen ist.

Am 12. April 2022 haben Jupiter und Neptun im Zeichen Fische eine Konjunktion gebildet, was einen 12-jährigen Zyklus der Heilung, Erlösung und der wenig greifbaren oder eher ungewöhnlichen Heilmethoden einläuten kann.

Vor allem aber steht das Zeichen Fische mit seinem Herrscher Neptun für Vertrauen und das Gefühl, in der Welt gut aufgehoben und versorgt zu sein. Da haben Feindlichkeit, Bedrohung, Angst und Aggression keinen Platz.
Urvertrauen ist hier das passende Wort.

Wie entsteht dieses Urvertrauen?

Bei Säuglingen und Kindern entsteht es durch eine liebevolle, versorgende und verlässliche Bindung zur Mutter oder einer anderen Bezugsperson, die ihre Stelle einnimmt.

Wer in dieser Hinsicht keinen guten Start ins Leben hatte, hat es mit dem Urvertrauen schwerer, kann sich aber im Laufe des Lebens damit auseinandersetzen und „nachlernen“.

Genauso kann eine traumatische Erfahrung, wie ein Unfall, eine Naturkatastrophe, ein Verlust und Ähnliches das Urvertrauen erschüttern.

Ich möchte hier einige Übungen auflisten, die zum Spektrum von Neptun passen und dir dabei helfen können, dich aus der Angst in einen vertrauensvolleren Zustand zu bringen.

Neptun - kann er uns helfen?

Neptun – kann er uns helfen?: Imaginationsübungen

Luise Reddemann ist eine bekannte Professorin für Psychotraumatologie und Medizinische Psychologie. Sie hat die „Psycho-dynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT) entwickelt.

Traumafolgestörungen haben immer mit Angst, Bedrohung und Erschütterungen des Urvertrauens zu tun. Deshalb denke ich, dass der Ansatz auch für Menschen, die Angst haben, aber nicht unbedingt traumatisiert sind, hilfreich sein kann.

Luise Reddemann arbeitet mit Imaginationen. Imagination bedeutet: Phantasie, bildhaft anschauliches Vorstellen. Das ist genau das, was wir in der Astrologie dem Zeichen Fische und seinem Herrscher Neptun zuordnen.

Aus der Hirnforschung weiß man heute, dass das, was wir uns vorstellen, dieselbe Reaktion im Gehirn auslöst wie tatsächliche Ereignisse. Denken wir an eine bedrohliche Situation, reagiert unser Organismus mit Stress. Stellen wir uns eine schöne, vertrauensvolle Szene vor, tritt Entspannung ein.

Übung 1

Eine Übung, die Luise Reddemann empfiehlt nennt sich „Der innere Ort der Geborgenheit“.
Hier ist die Anleitung:

„Ich lade Dich ein, dich an einen oder mehrere Momente zu erinnern, wo du dich geborgen gefühlt hast. Wenn es einen solchen Moment in deiner Erinnerung noch nie gab, bitte ich dich, Dir vorzustellen, wie Geborgenheit wäre, wenn du sie erleben würdest. Du kannst dich dabei von Bildern mit Menschen- oder Tiermüttern mit ihren Babys anregen lassen. Spüre bitte so genau wie möglich, wie es für dich ist, dich geborgen zu fühlen…

Von dieser Erfahrung ausgehend, lade ich dich jetzt ein, dir einen Ort vorzustellen, an dem alle Qualitäten, die du mit Geborgenheit in Verbindung bringst, gegeben sind. Dieser Ort kann auf der Erde sein, er muss es aber nicht. Er kann auch außerhalb der Erde sein…

 Lass deine Gedanken oder Vorstellungen oder Bilder aufsteigen von einem Ort, an den Du Dich ganz wohl und geborgen fühlst. Und gib diesem Ort eine Begrenzung deiner Wahl, die so beschaffen ist, dass nur Du bestimmen kannst, welche Lebewesen an diesem Ort, deinem Ort, sein sollen, sein dürfen.
Du kannst natürlich schon jetzt Lebewesen, die du gerne an diesem Ort haben willst, einladen.
Wenn möglich, rate ich dir, keine Menschen einzuladen, aber vielleicht liebevolle Begleiter oder Helfer, Wesen, die dir Unterstützung und Liebe geben.
Prüfe, ob du dich dort mit allen deinen Sinnen wohlfühlst
Prüfe zuerst, ob das, was deine Augen wahrnehmen, angenehm für die Augen ist.
Wenn es noch etwas geben sollte, was dir nicht gefällt, dann verändere es…

Nun überprüfe bitte, ob das, was du hörst, für deine Ohren angenehm ist…
Wenn nicht, verändere es bitte so, dass alles, was deine Ohren wahrnehmen, angenehm ist…

Ist die Temperatur angenehm?…
Wenn nicht, so kannst du sie jetzt verändern…

Kann dein Körper sich so bewegen, dass du dich damit ganz wohlfühlst, und kannst du jede Haltung einnehmen, in der du dich wohlfühlst?…
Wenn noch etwas fehlt, verändere alles so, dass es ganz stimmig für dich ist…

Sind die Gerüche, die du wahrnimmst, angenehm?…
Auch sie kannst du verändern, so dass du dich ganz wohl damit fühlst…

Wenn du nun spüren kannst, dass du dich ganz und gar wohlfühlst an deinem inneren Ort, dann kannst du mit dir eine Körpergeste vereinbaren.
Und diese kleine Geste kannst du in Zukunft ausführen, und sie wird dir helfen, dass du diesen Ort ganz rasch wieder in der Vorstellung hast.
Und wenn du das möchtest, kannst du diese Geste jetzt ausführen…

Um die Übung zu beenden, nimm jetzt deinen Körper bewusst wahr. Spüre den Kontakt des Körpers oder deiner Füße mit dem Boden, nimm deinen Atem wahr und komme in deinem Tempo mit der Aufmerksamkeit zurück in den Raum.

Luise Reddemann (2001): “Imagination als heilsame Kraft“, Verlag Klett-Cotta 22. Auflage 2020, S. 57

Wenn es dir schwerfällt, dir den ganzen Übungsablauf zu merken, kannst du dir eine Sprachaufnahme davon machen. Ist dir deine eigene Stimme unangenehm, kannst du vielleicht jemanden bitten, es für dich aufzusprechen.


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Übung 2

Folgende Übung kannst du ausprobieren, wenn du das Gefühl hast, viel mit dir herumzuschleppen.
Sie hilft dir, dir zu erlauben, Ballast abzuwerfen. Loslassen und vertrauen und sich dem Fluss des Lebens hingeben sind auch Punkte, die man Neptun und dem Zeichen Fische zuordnet.

„Stelle dir vor, dass du auf einer langen Wanderschaft bist und mit viel Gepäck beladen bist…

Auf dieser langen Wanderschaft gelangst du zu einem Hochplateau, also zu einer Gegend, die flach, aber bereits in der Höhe ist. Und weil du jetzt einen Weg vor dir hast, der eben ist, wo du nicht mehr ansteigen musst, kannst du ein wenig verschnaufen…

Und in der Ferne siehst du etwas Helles, wie ein Licht. Du fühlst dich davon angezogen und gehst dorthin…
Und du gelangst zu einem Platz, der in ein warmes, helles Licht getaucht ist. Dort entdeckst du vielleicht ein Gebäude, das einem Tempel ähnelt, vielleicht Bäume oder eine Grotte, was auch immer dir zusagt…

Und du spürst, dass du jetzt verweilen und dein Gepäck ablegen möchtest. Und du legst dein Gepäck an den Rand des hellen Platzes…
Du hältst Ausschau nach einer Möglichkeit, dich hinzusetzen, dich auszuruhen.
Und du findest auch etwas Passendes. Du lässt dieses helle Licht auf dich wirken und spürst, wie dir ganz warm wird und du dich wohl fühlst, dich leicht fühlst…

Auf einmal bemerkst du, dass ein freundliches, helles Wesen auf dich zukommt, dich freundlich anlächelt und dir ein Geschenk gibt…
Und du wirst mit etwas beschenkt, dass du für dein Problem, dass du im Moment hast, brauchen kannst, dass dir Hilfe gibt…
Vielleicht ist es ein symbolisches Geschenk, dass du im Moment noch gar nicht verstehst…
Wenn Du möchtest, bedanke dich…

Und so nach und nach beschließt du, dass du wieder zu deinem Gepäck gehen möchtest, du diesen Platz verlassen möchtest. Du kannst jederzeit zu diesem Ort zurückkehren.
Gehe dann zu deinem Gepäck und überlege dir, was du von deinem Gepäck jetzt auf deinem weiteren Weg noch mitnehmen möchtest, was du noch brauchst. Aber vielleicht möchtest du auch alles wieder so aufnehmen…

Und dann setze dich mit dem Gepäck, das du jetzt noch brauchst, deine Wanderung fort…

Kehre dann mit der Aufmerksamkeit zurück in den Raum…“

Wenn man diese Übung macht, merkt man oft, dass man sein Gepäck zwar als Last empfindet, sich aber (noch) nicht davon befreien kann. Aber immerhin kann man sich schon mal ab und zu eine Pause gönnen.

Luise Reddemann (2001): “Imagination als heilsame Kraft“, Verlag Klett-Cotta 22. Auflage 2020, S. 64

Übung 3

Die nächste Übung stammt von Russ Harris, einem Arzt, Coach und Psychotherapeut aus Melbourne. Er leitet Ausbildungen in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), die mit Achtsamkeit arbeitet.

Folgende Übung hilft dabei, freundlich und mitfühlend mit sich selbst umzugehen. Selbstmitgefühl kann ein gestresstes, angespanntes und ängstliches Nervensystem zur Ruhe bringen und die innere Wahrnehmung von Bedrohung beruhigen. Mitgefühl und bedingungslose Akzeptanz bzw. Liebe gehören auch zum Deutungsspektrum von Neptun.

„Eine fürsorgliche Hand“

Finde eine bequeme Haltung, in der du zentriert und wach bist. Wenn du auf einem Stuhl oder Sessel sitzt, kannst du dich leicht vorbeugen, den Rücken strecken, die Schultern entspannen und die Füße sanft in den Boden drücken.

Denke dann an etwas, das dich belastet, ärgert, hilflos macht oder Ähnliches, mit dem du gerade kämpfst. Nimm dir einige Augenblicke Zeit, um über die Natur dieser Kluft nachzudenken.
Erinnere dich, was geschehen ist, und überlege, wie es dich momentan beeinflusst und wie es sich auf die Zukunft auswirken könnte. Achte dabei darauf, welche schwierigen Gedanken und Gefühle auftauchen.

Wähle nun eine deiner Hände aus und stelle dir vor, es sei die Hand einer sehr freundlichen und liebevollen Person.
Lege diese Hand sanft und langsam auf den Teil deines Körpers, der am meisten wehtut. Spürst du den Schmerz mehr in der Brust oder eher im Kopf, im Hals, im Bauch?
Dort, wo er am intensivsten ist, legst du die Hand auf.
Wenn du dich taub fühlst, dann lege die Hand auf den Körperteil, der am taubsten ist, und wenn du weder Schmerz noch Taubheit empfindest, lege die Hand einfach auf die Mitte deiner Brust.

Lasse die Hand leicht sanft auf deinen Körper liegen und spüre sie auf der Haut oder auf deiner Kleidung. Spüre auch die Wärme, die von der Handfläche in den Körper strömt.
Stelle dir nun vor, wie dein Körper rund um diesen Schmerz weicher wird, wie er sich lockert, sich entspannt und Raum schafft.
Falls du dich taub fühlst, so lockert und löst sich alles rund um die taube Stelle.
Und wenn du weder Schmerz noch Taubheit empfindest, dann stelle dir vor, dass sich auf magische Weise dein Herz öffnet.
Halte deinen Schmerz oder deine Taubheit ganz sanft in deiner Hand, wie ein weinendes Baby, ein wimmerndes Hündchen oder ein wertvolles Kunstwerk.

Erfülle diese sanfte Handlung mit Fürsorglichkeit und Wärme, so als würdest du dich um eine Person kümmern, die dir wichtig ist.
Lasse Freundlichkeit von deinen Fingern in deinen Körper strömen.

Nutze nun beide Hände für eine freundliche Geste. Lege eine Hand auf die Brust, die andere auf den Bauch. Lasse beide Hände sanft dort ruhen und berühre dich voll Freundlichkeit. Sitze so eine Weile da, mit dir selbst verbunden, liebevoll, tröstend und unterstützend.

Setze dies fort, solange du willst – 5 Sekunden oder 5 Minuten, das ist egal. Worauf es ankommt, ist der freundliche, liebevolle Ausdruck, während du diese Geste machst, nicht deren Dauer.

Russ Harris (2013): „Wer vor dem Schmerz flieht, wird von ihm eingeholt“, S. 43, Kösel-Verlag, 1. Auflage

Russ Harris schlägt vor, diese Übung mehrmals am Tag auszuführen, da es sein kann, dass man sie erst nach ein paar Wiederholungen hilfreich findet.
Sie öfter auszuprobieren kann auch dabei helfen das ungewohnte Gefühl, dass man dabei am Anfang haben kann, zu überwinden.

Neptun - kann er uns helfen?

Übung 4:

Die Metta Bhavana ist eine traditionelle Meditationsform. Sie hilft eine wohlwollende Haltung uns selbst und anderen gegenüber zu entwickeln. Sie öffnet das Herz und fördert positive Gefühle. Das Wort Metta kommt aus dem altindischen Pali und bedeutet in etwa „Liebe (die keine Bedingungen stellt)“, „Freundlichkeit“ oder „Herzensgüte“.

Das Ziel dieser Meditation ist, eine wohlwollende Haltung sowohl gegenüber sich selbst als auch gegenüber allen Lebewesen zu kultivieren. Vor allem die wohlwollende Haltung gegenüber sich selbst, kann sehr beruhigend und stabilisierend wirken. Die bedingungslose Liebe lässt Verbundenheit spüren und kann helfen, das Gefühl alleine zu sein, zu überwinden. Verbundenheit (mit allem) ist ein weiteres Stichwort für Neptun und die Fische.

Ich schreibe hier die die vollständige Anleitung aus fünf Abschnitten auf. Du kannst aber auch einzelne Abschnitte für dich herausnehmen oder etwas auslassen, wenn sie dir zu lang ist.

Vorbereitung

Nimm eine aufrechte, würdevolle Sitzhaltung ein. Der Atem fließt frei…schließe nun deine Augen…Nimm noch einmal ein bis zwei tiefe Atemzüge, um eventuelle Anspannung mit der Ausatmung abfließen zu lassen.

Gib mit der Ausatmung ruhig noch ein bisschen deines Gewichts an den Untergrund ab, der dich trägt und hält…Nimm dir Zeit um mit dem Körper und dem Geist an diesem Ort jetzt anzukommen…

Leg nun eine Hand auf deinen Herzbereich, zur Erinnerung die Aufmerksamkeit nun freundlich und sanft werden zu lassen… atme ein bis zweimal durch den Herzraum ein und aus…Spüre nun wie dein Herzbereich sich anfühlt…Vielleicht schwer, belegt, verschlossen oder sanft, leicht geöffnet… nimm es einfach wahr.

Es ist in Ordnung, es darf so sein, wie es jetzt ist. Spüre dann deinen Atem und die Körperempfindungen, die mit der Atmung einhergehen…

Oftmals sind Körperempfindungen mit Gefühlen verbunden. Spüre nach, wie du dich jetzt fühlst… Es können auch mehrere verschiedene Gefühle sein…

  1. Das Leben ist voller Herausforderungen und Leiden… Für jeden von uns… Dabei wünscht sich jedes Lebewesen glücklich zu sein… Spüre diesen natürlichen Wunsch nach Glück. Vielleicht hast du schon deine eigenen Worte gefunden, um dies auszudrücken, Worte, die dir in diesem Moment etwas bedeuten…
    Sonst wiederhole folgende Worte mit liebevoller Aufmerksamkeit:  

    Möge ich sicher sein.”
    “Möge ich mich geborgen fühlen.”
    “Möge ich glücklich sein.”
  2. Denke nun an jemanden, der dir etwas bedeutet… Der dir von Herzen nahe steht. Das kann ein Freund oder eine Freundin sein, dein Partner oder eine andere dir wichtige Person. Stell dir die Person vor deinem geistigen Auge vor und wiederhole dann folgende Sätze: 

    „Mögest du sicher sein“
    Mögest du dich geborgen fühlen.”
    Mögest du glücklich sein.”

    Du kannst die Worte auch jederzeit ändern…Wiederhole das, was für dich im Moment von wohlwollender Bedeutung ist.
  3. Lasse nun die Person vor deinem geistigen Auge wieder gehen und denke an jemanden, dem du neutral gegenüber stehst. Es kann eine Kassiererin und Bäckersfrau sein, oder jemand anderes, den du vom Sehen her kennst, mit dem du aber sonst keine nähere Verbindung hast… Auch diese Person ist konfrontiert mit den Herausforderungen des Lebens und leidet… So schicke auch ihr Gedanken des Wohlwollens… Vielleicht hast du eigene freundliche Worte für diese Person…
    Sonst sage auch ihr:

    Mögest du sicher sein.”
    Mögest du dich geborgen fühlen.”
    “Mögest du glücklich sein.”
  4. Lasse nun die Person vor deinem geistigen Auge wieder gehen und denke nun an jemanden, mit dem du gerade Schwierigkeiten hast, mit dem du nicht so gut auskommst…  auch diese Person leidet wahrscheinlich und will nichts weiter als glücklich sein… So schickst du auch ihr Gedanken des Wohlwollens… Vielleicht hast du eigene freundliche Worte für diese Person…
    Sonst sag auch ihr:

    “Mögest du sicher sein.”
    Mögest du dich geborgen fühlen.”
    “Mögest du glücklich sein.”

  5. Nun lass auch diese Person vor deinem inneren Auge ziehen und verbinde dich mit der ganzen Menschheit. Alle sind ebenso wie du Leiden ausgesetzt und wünschen sich Glück…
    So richte nun deine wohlwollenden Gedanken an die ganze Menschheit:

    “Mögen alle Menschen glücklich sein.”
    “Mögen alle Menschen sich beschützt und sicher fühlen.”
    “Mögen alle Menschen frei sein von Leiden. Möge sich das Leben aller Menschen entfalten und blühen.”


    Nimm noch einmal bewusst die Verbundenheit wahr…Beende die Meditation, in dem du noch einmal bewusst deinen Atem spürst…
    den Kontakt zum Untergrund…
    Und wenn du soweit bist, öffne wieder die Augen.

Es gibt viele verschiedene Versionen der Metta Bhavana. Die Sätze können sich unterscheiden, ebenso wie die Anzahl der Abschnitte. Im Kern geht es allerdings immer um die Entwicklung einer wohlwollenden Haltung sich selbst und anderen gegenüber. Es ist erfahrungsgemäß eine kraftvolle Meditation, die viele Emotionen in einem zum Fließen bringen kann. So ist es nicht selten, dass auch mal das eine oder andere Tränchen fließt.

Suche dir beim 4. Abschnitt der Metta Bhavana nicht gleich jemanden aus, der dir in irgendeiner Weise Gewalt angetan hat. Versuchst du einem solchen Menschen Mitgefühl zu senden, ohne vorher einen gewissen Grad an Aufarbeitung erreicht zu haben, kann das zu unerwünschtem Aufflammen von ungelösten Emotionen und Gefühlen führen.

Hinweis

Bei Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, unter einer Traumafolgestörung oder einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, können Übungen, die die Aufmerksamkeit auf innere Erfahrungen und/oder auf den Körper lenken, unangenehme bis überwältigende Empfindungen hervorrufen. Es können sich nicht integrierte Traumareste, wie Gefühle des Schreckens, große Angst und Unbehagen, Scham oder verstörende Erinnerungen und Bilder usw. zeigen.

Stellst du bei dir etwas in dieser Richtung fest, dann zwinge dich nicht dazu, weiter zu üben!
Versuche wohlwollend und beruhigend zu akzeptieren, dass du jetzt in diesem Augenblick nicht weiter üben kannst, verurteile dich nicht und suche dir gegebenenfalls kompetente Hilfe.

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