Resilienz fördern
Es ist wieder Zeit für meinen monatlichen Blogartikel und ein Teil von mir weiß nicht, welches Thema man in einer weltweiten Krise aufgreifen soll. Was sagt man denn, wenn so vieles ungewiss ist, wenn vielen Menschen der Arbeitsplatz oder die Existenz wegbricht und man irgendwie immer etwas Angst hat sich anzustecken und schwer krank zu werden?
Ich habe mich schließlich entschieden darüber zu schreiben wie du deine Resilienz fördern kannst, was gerade in Krisenzeiten sehr sinnvoll ist.
Wird es besser werden und wann? Wie geht es weiter? Das wollen bestimmt fast alle da draußen wissen. Keiner kann es wirklich beantworten. Experten, sei es in Wirtschaft, Medizin oder Psychologie, können Schätzungen abgeben – mehr ist nicht drin.
Was die Zeitqualität mitbringt, welche Aufgaben dahinterstecken und wie man damit umgehen kann, das können wir Astrologen sagen.
Hilft das? Mir persönlich schon!
Die Zeitqualität ist jetzt genau richtig um sich damit zu beschäftigen wie man seine seelische Widerstandskraft/Resilienz fördern kann. Ein wichtiger Faktor in Sachen Resilienz ist für mich der Planet Jupiter und der ist gerade mitten drin im Krisengeschehen, dass mit Saturn und Pluto zu tun hat.
Resilienz als Aufgabe
In Krisenzeiten hört man immer wieder das Wort „Resilienz“. Resilient zu sein bedeutet, mit den Widrigkeiten des Lebens gut umgehen zu können und aus herausfordernden Situationen gestärkt hervorzugehen.
Diese Widerstandskraft erlernen wir in der Kindheit. Das bedeutet, dass sie nicht angeboren ist, sondern ein Leben lang weiterentwickelt und gestärkt werden kann. Das ist eine gute Nachricht!
Jede Krise und jede Herausforderung vor die uns das Leben stellt, sind eine Gelegenheit Resilienz zu üben und zu verstärken.
Auch die Corona-Krise und ihre Folgen können wir als Übungsfeld nutzen. Sie ist ja nun schon mal da, ob uns das passt oder nicht. Warum nicht das Beste draus machen – es hilft ja eh nicht!
Das es echt hart ist im Moment das Gute und die Schwierigkeiten als Lernchance zu sehen, sieht man schon daran, dass Jupiter, der Positive, Zuversichtliche, im strengen Lehrmeister Steinbock steht. Ein harter Brocken, dieses Zeichen!
Unterstützt wird er, wie schon oft gesagt, von Saturn und Pluto. Diese beiden sind keine Kumpels, die es ihm leicht machen. Nein! …sie fordern heraus und verlangen, dass wir alles an Ressourcen und Kraft mobilisieren um Umwälzungen und tiefe Einschnitte mit Durchhaltekraft und voller Konzentration zu meistern.
Ganz wichtig dabei ist die uneigennützige Einstellung! Steinbock ist ein sog. gesellschaftliches Zeichen, dass dem Wohle des Ganzen dient. Und Pluto ist ein Geselle, der gewisse Opfer verlangt, damit Weiterentwicklung zugunsten einer neuen Generation, einer neuen Herangehensweise usw. stattfinden kann.
Kräfte anzapfen und Resilienz fördern
Zum anzapfen der tief in uns allen verborgenen Kräfte, sind Krisen immer gut geeignet. In sehr einschneidenden Situationen, in denen es gefühlt oder wirklich um Leben und Tod geht, werden diese Kräfte mobilisiert und Menschen vollbringen Taten, die sie sich selbst nie zugetraut hätten. Auch in körperlicher Hinsicht gibt es da die erstaunlichsten Geschichten!
Hier kannst du z.B. nachlesen wie eine Mutter mit einem Eisbären kämpft: https://web.de/magazine/wissen/mystery/hysterische-kraft-gefahr-ploetzlich-superhelden-32248928
Welche Kräfte kannst du jetzt in der aktuellen Krise anzapfen?
Alles wofür das Zeichen Steinbock steht:
- Mäßigung/Verzicht/Beschränkung (braucht eine gute Frustrationstoleranz )
- Durchhaltevermögen
- Selbstdisziplin
- Strenge und klare Grenzsetzung (nicht für jeden leicht!)
- Konzentration auf das Wesentliche/Sparsamkeit
- Echtheit (die Dinge beim Namen nennen)
- Besonnenheit
- Sachlich bleiben und Prüfen
- Selbstverantwortung tragen
- Erwachsen reagieren (auch nicht immer selbstverständlich ?)
- Realitätssinn
klare Ziele, einen klaren Fokus und einen Plan haben
Was fördert die Resilienz?
Nach Prof. Dr. Jutta Heller gibt es 7 Schlüssel zur seelischen Widerstandskraft:
- Akzeptanz
„Es ist wie es ist.“
Dieser kleine Satz ist der erste Schritt, der dir hilft Veränderungen und Krisen als Chance zu sehen. Mit einer vergangenen Entscheidung oder einer unfreiwilligen gegenwärtigen Situation zu hadern drückt dich in die Opferrolle und macht dich weitgehend handlungsunfähig. Das, was ist zu akzeptieren, unterstützt dich dabei, die Realität auszuwerten und neue Pläne zu schmieden - Realistischer Optimismus (perfekter Ausdruck für Jupiter im Steinbock)
Du kannst dich selbst entscheiden, ob du eher auf das Negative schaust oder das Positive auch noch im Blickwinkel haben willst. Schaffst du es in herausfordernden Zeiten kleine Glücksmomente wahrzunehmen, gibt dir das zwischendurch immer wieder die Kraft weiterzumachen und nicht im düsteren Alltag zu versinken. - Selbstwirksamkeit
Traust du dir zu, mit deinen Fähigkeiten und deiner Kraft ein Ziel zu erreichen, obwohl es schwierig und herausfordernd ist, dann bist du selbstwirksam. Dazu gehört, dass du dich immer wieder Situationen stellst die dir nicht leichtfallen. Nur so kannst du erkennen, was in dir steckt und wozu du fähig bist. Dieses Erleben stärkt dein Vertrauen in dich selbst enorm.
- Verantwortung
Es ist nicht nur wichtig, sondern auch bereichernd, wenn man die Verantwortung für das, was man erlebt oder erlebt hat übernimmt. Haben immer die anderen, die Umstände, das Schicksal usw. Schuld, dass es bei dir nicht läuft, gibst du deinen Handlungsspielraum aus der Hand. Übernimmst du dagegen deinen Anteil, dann kannst du selbst etwas verändern und gestalten.
Gibt es da evtl. noch etwas, was verziehen werden sollte, dann empfehle ich dir diesen Artikel: Verzeihen: Eine hohe Kunst, die dein Leben erleichtert.
Er liefert eine gute Zusammenfassung wie es gelingen kann Schuldzuweisungen loszulassen. - Netzwerkorientierung bzw. soziale Unterstützung
Für uns Menschen sind gute soziale Kontakte lebenswichtig. Zahle regelmäßig auf dein Beziehungskonto ein und du kannst in Krisenzeiten auf ein Unterstützungssystem aus Freunden und Bekannten zurückgreifen. Geben und Nehmen sollten dabei im Gleichgewicht sein und die Fähigkeit Hilfe annehmen zu können ist natürlich auch wichtig. - Lösungsorientierung
Schaffst du es Chancen zu sehen, statt dich nur auf die Probleme zu fokussieren, kannst du Lösungen finden. Wer nur sieht was nicht oder nicht mehr geht, verliert schnell den Ausweg aus den Augen. Fokussiere dich auf die Aufgaben, die dich weiterbringen und auf das, was dir guttut. Das bringt Klarheit und Stärke und gibt dir das Gefühl voranzukommen. - Zukunftsorientierung
Finde eine gute Balance zwischen Gegenwart und Zukunft und frage dich wo du dich in Zukunft siehst. Wo oder wer möchtest du sein und was kannst du dafür in der Gegenwart tun? Suche dabei aktiv nach Handlungsmöglichkeiten und formuliere erreichbare Ziele. Überfordere dich nicht, achte aber auch darauf, nicht unter deinen Möglichkeiten zu bleiben. Ohne eine gewisse Anstrengung wachsen wir nicht. Orientiere dich dabei an deinen Stärken, Werten und Zielen.
Ein Beispiel für Resilienz
Vor ein paar Tagen habe ich in dem Online-Magazin „Krautreporter“ einen Artikel über einen Mann gelesen, der durch die Corona-Krise sein Geschäft verloren hat (https://krautreporter.de/3342-ich-habe-mein-geschaft-verloren-aber-nicht-meine-wurde?shared=4d18cdc7-2ec7-4be4-851e-6a3f98764798).
In diesem Artikel habe ich viele Dinge gefunden, die zeigen, was in persönlichen Krisen hilft. Sie bestätigen das, was die Resilienzforschung beschreibt.
Klaus Keller hat sich mit Ende 50 mit einem Restaurant mit eigener Brauerei selbstständig gemacht. Gaststätten und Hotellerie sind mit am schwersten von den Beschränkungs-maßnahmen betroffen, so dass er schließlich Insolvenz beantragen musste.
Zuerst hat er die Situation akzeptiert, indem er sich eingestand, dass das nichts mehr wird und er seinen Mitarbeitern kündigen und den Traum aufgeben muss. Und er sagt, dass er sich trotzdem nicht gewünscht hat, dass alle wieder aufmachen, da er selbst und sein bester Freund vorerkrankt sind.
Der realistische Optimismus zeigt sich bei Kaus Keller darin, dass er sagt, dass es ja immer irgendwie weiter geht und er es als glücklichen Umstand sehen kann, dass er noch vollen Zugang zu seiner Brauerei hat und von dort aus Flaschenbier verkaufen kann. So konnte er auch die Erfahrung machen, dass er viele Fans am Ort hat, wie er es nennt.
Das hat ihm geholfen, aus dem tiefen Loch, in das er zuerst gestürzt ist, herauszukommen und optimistisch zu bleiben.
Das Thema Selbstwirksamkeit deckt er ab, indem er sich bewusst macht, was er kann. Er meldet sich bei Auftraggebern, mit denen er in seinem vorherigen Berufsleben zusammengearbeitet hat und macht sich Gedanken darüber, wem er mit seiner Biersommelier-Ausbildung unterstützen kann. Er sagt: „Mit Sicherheit werde ich auf irgendeine Weise auch in Zukunft weiter brauen.“
Er übernimmt die Verantwortung für das was passiert ist und erzählt, dass er nicht wütend ist, weil ihm das so passiert ist. „Auf ein Virus kann man nicht wütend sein“, sind seine Worte. Er stellt sich allem, was an Bürokratie mit dem Insolvenzverwalter auf ihn zukommt und hat nicht das Gefühl gescheitert zu sein, da er klar sieht, dass er seinen Teil zum Gelingen des Ganzen beigetragen hat, aber unglückliche Umstände nicht aufhalten konnte.
Die Netzwerkorientierung kommt in seiner Geschichte immer wieder vor. Zuerst die früheren Auftraggeber, dann die Kontakte aus der Gastronomie, die er anrufen will um sich als Bier-Sommelier anzubieten, dann die früheren Kunden und Restaurantbesucher, die ihm immer wieder sagen, wie gerne sie wieder kommen würden und nicht zuletzt seine Frau und die Kinder, die zu ihm stehen.
Im Familienleben fokussiert er sich auch auf das Positive und erzählt, dass er jetzt die Kinder öfter sieht und dass das familiäre Miteinander intensiver geworden ist, da sie zusammen kochen und Homeschooling machen. Er spürt, dass sich die Lebensqualität der Familie höher anfühlt und dass er den Wert von Freundschaften ganz anders wahrnimmt. Er sagt:“ Es haben so viele Freunde und ehemalige Gäste ihre Hilfe angeboten – ich wusste gar nicht, dass ich so ein riesiges Netzwerk habe. Das hätte ich ohne Corona vielleicht nie gemerkt.“
Das zeigt wie widerstandsfähig er ist und wie er es schaffen kann aus dieser Krise gestärkt rauszugehen. Die Lösungs- und Zukunftsorientierung ist dann auf natürliche Weise schon da, wenn man es schafft die Situation zu akzeptieren, positiv zu bleiben, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und verantwortungsvoll mit allem umzugehen.
Klaus Keller beschönigt nichts, weiß, dass es schwer ist, verliert aber trotzdem nicht das Gute aus den Augen und traut sich zu es zu schaffen. Mich persönlich hat seine Geschichte und die Art wie er damit umgeht sehr beeindruckt!
Wie kannst du deine Resilienz fördern?
Steckst du mittendrin in einer schwierigen Situation ist es natürlich schwer, sofort auf das, was ich beschrieben habe, zurückzugreifen. Deshalb ist es sehr sinnvoll, wenn man du dich grundsätzlich bemühst die genannten Ressourcen ins Leben zu integrieren.
Das heißt bewusst machen, auswerten und üben.
Nimm dir erstmal einen Punkt vor, z.B. die Akzeptanz und beobachte eine Woche lang (oder auch länger), wie du mit diesem Thema umgehst.
Fällt dir etwas auf, dass du schon länger mit dir herumträgst, weil du dagegen ankämpfst? Wie fühlt es sich an, wenn du versuchst es anzunehmen wie es ist?
Welche Kräfte werden dadurch in dir frei, die du für einen besseren Umgang damit nutzen kannst?
Übe in deinem Alltag immer wieder zu akzeptieren was gerade da ist. So schärfst du deinen Blick dafür und übst solange, bis es zur Selbstverständlichkeit wird. So kannst du in sehr schwierigen Situationen schneller darauf zurückgreifen.
So kannst du auch mit den anderen sechs Punkten umgehen und dir nach und nach einen Koffer voller Werkzeuge zulegen, die dir helfen besser mit Herausforderungen klar zu kommen.
Resilienter zu werden ist kein Sprint, es braucht Ausdauer, Geduld und den Willen sich selbst zu beobachten und sich verändern zu wollen.
Ist aber der Anfang gemacht, kannst du die positiven Auswirkungen spüren und das motiviert dich sicher zum Dranbleiben! Schließlich sind Lebensqualität und Zufriedenheit wichtige Bausteine für dein Wohlbefinden und eine wertvolle Bereicherung für Dein Leben.
Ich wünsche dir viel positive Kraft und viel Geduld beim Üben!
Andrea
Quellen:
https://krautreporter.de/3342-ich-habe-mein-geschaft-verloren-aber-nicht-meine-wurde?shared=4d18cdc7-2ec7-4be4-851e-6a3f98764798Prof. Dr. Jutta Heller, Resilienz 7 Schlüssel für mehr innere Stärke; GU Verlag